
✈️ Greenwashing statt Klimaschutz?
Wie CO₂-Kompensation zur Klimalüge werden kann
🌍 CO₂-Kompensation: Klimaschutz oder Gewissensberuhigung?
Ein Hin- und Rückflug auf die Malediven verursacht pro Person rund drei Tonnen CO₂ – das entspricht dem 30-jährigen Betrieb eines Kühlschranks. Viele Anbieter werben heute mit sogenannten CO₂-Kompensationen, durch die Fluggäste den „Schaden“ ausgleichen können – für ein paar Euro extra.
Aber: Das Problem ist damit nicht gelöst. Nur verlagert.
⚠️ Klimaneutral? Eher Klima-Illusion!
Immer häufiger prangt auf Produkten oder bei Firmen das Label „klimaneutral“, „CO₂-kompensiert“ oder „klimabewusst“. Doch was steckt dahinter?
🔍 Die Realität:
- Viele Unternehmen kaufen Zertifikate aus fragwürdigen Quellen – z. B. von Aufforstungsprojekten oder Windparks, die es ohnehin gegeben hätte.
- Sie ändern nichts an ihrer eigentlichen Produktion oder ihrem Energieverbrauch.
- Es entsteht der Eindruck, als sei das Produkt „emissionsfrei“ – obwohl nur eine Art „Ablasshandel“ stattfindet.
🛑 Label-Falle:
„Klimaneutral“ heißt oft nur: „Wir haben Zertifikate gekauft, nicht unser Verhalten geändert.“
→ Das ist Fake-Klimabewusstsein.
✅ Was ist echtes Klimabewusstsein?
Echtes Klimabewusstsein bedeutet:
- Vermeidung vor Kompensation. Wer Emissionen nicht verursacht, muss sie auch nicht „ausgleichen“.
- Veränderung der eigenen Prozesse: klimafreundlichere Lieferketten, erneuerbare Energien, langlebige Produkte.
- Transparente Kommunikation: Was wird wirklich eingespart – und was nur symbolisch „neutralisiert“?
🌱 Ein Unternehmen ist dann klimabewusst, wenn es:
- Emissionen systematisch reduziert
- Verbrauch hinterfragt und verändert
- Kompensationen nur als letzte Maßnahme einsetzt – nicht als Werbegag
✋ CO₂-Kompensation ≠ Klimaschutz
Die Deutsche Umwelthilfe klagt gegen Airlines wie Lufthansa, weil deren angeblich „klimaneutrale Flüge“ nicht alle Klimafaktoren berücksichtigen. Zudem fließt Geld in Projekte, deren Wirkung zweifelhaft ist.
📉 Fazit:
Wer glaubt, mit 12 € Aufpreis sein Flugklima zu retten, fällt auf einen Trick der Industrie rein.
🧭 Was kannst DU tun?
- Kritisch hinterfragen: Was bedeutet „klimaneutral“ wirklich?
- Zertifikate checken: Gibt es unabhängige Kontrolle?
- Verhalten anpassen: Weniger fliegen, bewusster konsumieren
- Gute Kompensation wählen: z. B. über Atmosfair oder myclimate mit TÜV-geprüften Projekten
🎥 Video-Tipp
Die ZDF-Doku „Goodbye Flugscham?“ zeigt anschaulich, wie CO₂-Kompensation funktioniert – und wo sie scheitert.
Zum Video →
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